10-Punkte-Sofortprogramm Energieeffizienz bis 2020
Mit einem Sofortprogramm forderte im letzten Jahr die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz zehn Maßnahmen, die bis zum Jahr 2020 allein durch Effizienzmaßnahmen 70 Mrd. kWh Strom und 150 Mrd. kWh Wärmeenergie pro Jahr eingespart werden können. Damit können allein schon zwei Atomkraftwerke (die Initiative spricht auf ihrer website www.deneff.org von 10! Die Zeitschrift Natur & Kosmos rechnet vorsichtiger mit 2.) vom Netz gehen. Zudem können mit diesen Maßnahmen knapp 20 Mrd. Euro Energiekosten pro Jahr gespart werden, während demgegenüber nur ca 12 Mrd. Euro investiert werden müssen. Dem Staat falle dabei die Aufgabe zu, Rahmenbedingungen wie Kredite, Bürgschaften oder Anschubfinanzierung sicherzustellen. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit erläutert dazu: „mit dem Energiekonzept beschließt die Bundesregierung als ersten Schritt der Umsetzung das nachfolgend dargestellte Sofortprogramm (nachzulesen unter http://www.bmu.de/allgemein/aktuell/160.php). Das Sofortprogramm soll bis zum 31.12.2011 umgesetzt werden. Die Bundesregierung wird dem Deutschen Bundestag bis zum 31.03.2012 darüber berichten. Alle drei Jahre, erstmals 2013, wird die Bundesregierung mit der Vorlage des Monitoringberichts dem Deutschen Bundestag zugleich über den Stand der Umsetzung des Energiekonzepts berichten. Wir werden prüfen, wie dieser Monitoringprozeß mit dem des IEKP (=integriertes Energie- und Klimaprogramm) in Übereinstimmung gebracht werden kann.“
Die zehn Punkte im Einzelnen umfassen: Schaffung eines Fonds für Energieeffizienz, aus dem z.B. in den Betrieben elektrische Speicherheizungen ausgetauscht und sinnvolle Einrichtungen gefördert werden. Eine Reduktion der Ökosteuer soll an entsprechende Maßnahmen wie z.B. Energiemanagementsysteme mit Monitoring geknüpft werden. Weiße Zertifikate sollen zwischen Lieferant und Konsument klare Einsparziele festsetzen. Die Offensive Green IT soll Leerlaufverluste senken. Bei Altbausanierung sollen qualifizierte Handwerker als Energieberater auftreten, der Einsatz von Effizienztechnologien soll bei Neubauten um 30% verschärft werden, was ein Nachziehen der Altbausanierungen nach sich zieht. Jährlich 5 Mrd. Euro sollen über Kfw-Programme bzw. Steuervorteile für Energieeffizienz zur Verfügung gestellt werden. Eine besondere Angelegenheit sind die Contracting-Modelle, in denen mehrere Beteiligte – meist Gemeinde, Energiedienstleister und Bank – in einer win-win-win-Situation gemeinsam zur Optimierung von Verbrauch und Kosten kommen können. Der Sektor der Energiedienstleistungen wird durch solche Modelle stark gefördert. Und letztlich muß der Staat als Vorbild vorweggehen. Die Einrichtung eines eigenen Forschungszentrum für Energieeffizienz kann alle Entwicklungen sammeln und bewerten. (mh)
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