Ausreichend Bauplätze in Reichenbach

Ausreichend Bauplätze in Reichenbach

Zahlreiche Möglichkeiten zum Bau von Wohnhäusern gibt es in Reichenbach. Neben drei Großflächen im Dorfinneren kann eine ganze Reihe von Baulücken genutzt und darüber hinaus mehrere Altbauten umgebaut und/oder erneuert werden.
In den Beratungen zur Fortschreibung des Flächennutzungsplanes spielte für mögliche neue Baugebiete die demographische Entwicklung und die Vorgaben der Genehmigungsbehörden eine wichtige Rolle. Gleich mehrere Untersuchungen sagten einen deutlichen Rückgang der Bevölkerung im gesamten Odenwald voraus. Nur teilweise verschont bleiben davon nahe an der Bergstraße und dem Ried liegende Ortsteile, wie zum Beispiel Elmshausen, und verkehrsmäßig gut an die Autobahnen angeschlossene Dörfer wie Beedenkirchen oder Gadernheim.
Folgerichtig wurden von der Gemeinde Neubaugebiete nur in Elmshausen und Gadernheim beantragt und vom Regierungspräsidium auch genehmigt. In Beedenkirchen wurde ein Gewerbegebiet in ein Wohnbaugebiet umgewandelt.
Gegen die Entscheidung, in Reichenbach keine zusätzliche Wohnbebauung zu beantragen bzw. auszuweisen, kam in der Diskussionsveranstaltung der Wirtschaftsvereinigung Lautertal (WVL)Kritik auf. Darauf konnte Bürgermeister Jürgen Kaltwasser wegen anderer wichtiger Themen nur teilweise eingehen. Deshalb wird dies hier durch die Redaktion nachgeholt:
Neben der ungünstigen demografischen Entwicklung (Rückgang der Einwohnerzahl Reichenbachs von 2.650 auf rund 2.250) und der von höherer Warte gewollten Entwicklung desOdenwaldes hin zum Naherholungsgebiet (keine großen Industrieansiedlungen mehr), spielte die örtliche Situation die wichtigste Rolle.
So besteht in Reichenbach die Möglichkeit, drei größere, ehemals gewerblich genutzte Flächen in Wohnbaugebiete umzuwandeln und mindestens 30 Wohneinheiten zu schaffen. Die Zahl der Baulücken wird auf rund 50 Plätze geschätzt (aktuelle Ermittlungen liegen nicht vor, ältere gingen von 250 für ganz Lautertal aus). Zudem stehen derzeit mindestens zehn Häuser, teilweise in hervorragender Lage leer. Bei einer nicht ermittelten, aber großen Zahl von Eigenheimen fehlt es an familiärem Nachwuchs, so dass diese über kurz oder lang verkauft werden.
Ergänzend machte in der WVL-Sitzung Landrat Matthias Wilkes einen interessanten Vorschlag. Sollte in einem überschaubaren zeitlichen Rahmen der Gemeindebauhof in die Kommunalwirtschaft Mittlere Bergstraße (KMB) eingegliedert werden, stünde das Areal im Brandauer Klinger einer Wohnbebauung zur Verfügung. Mit einer idealen Lage weg von der Hauptstraße und trotzdem mitten im Dorf, mit kurzen Wegen zum Kindergarten, zur Schule, zu den örtlichen Einkaufsmöglichkeiten und in die Kneipen, ideal also für junge Familien mit Kindern.
Insgesamt könnten so kurz- oder mittelfristig rund 100 Bauplätze aktiviert und weitere rund 100 Wohneinheiten einer neuen Nutzung zugeführt werden.
Kein Bedarf also an flächenzersiedelnden Neubaugebieten, die zudem noch von der Gemeinde erschlossen und unterhalten werden müssten. (Text he)

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