Bouffier bringt verbrauchte Energie sofort zurück…

… und unser Rentenproblem ist schnell gelöst.

Ein Castorzug voller Atommüll bewegt sich auf Geisterfahrt durch Deutschland. Während unbescholtene Bürger, die in Selbsthilfe für eine Umgehungsstraße durch ihr Dorf sorgen, vor Baubeginn ein stichhaltiges Konzept zur Finanzierung des Rückbaues vorlegen müssen, dürfen die Kernkraftwerkbetreiber hemdsärmelig nach dem Motto „das kriegen wir dann schon…“ verfahren. Jetzt haben wir den Salat, bzw. den Müll. Atomstrom ist sauber* und günstig – dank staatlicher Förderung. Was übrig bleibt, kann da ja nicht so schmutzig sein! Und so wird der Müll halt so lange durch Deutschland gefahren, bis er – in Hessen – endlich jemanden findet, der ihn freundlich aufnimmt.

Gönnerhaft empfängt Volker Bouffier den Geisterzug und sagt: „ei freilich, laßt den Kram nur erstmal hier, was soll denn da schon sein!“ Keine Frage, was soll denn da schon sein: schließlich haben wir mit dem Kernkraftwerk Biblis bisher die besten Erfahrungen gemacht mitten im Setzrißland. Beton – es kommt drauf an was man draus macht… Seit 1974 strahlt Biblis nun schon Zuversicht und Sicherheit aus, mit bisher nur 800 Störfäl-len. So ein Zwischenlager – und wer sagt denn, daß daraus nicht eine dauerhafte Beziehung für die nächsten paar zehntausend Jahre werden kann! – das schafft doch auch Arbeitsplätze; sozialverträgliches Frühableben der Arbeitnehmer inklusive.

Einer von uns muß diese Politiker doch irgendwann mal gewählt haben, die uns jetzt mit halbfertigen Konzepten und ausgebrannten Brennstäben belästigen. Warum packen wir eigentlich nicht jedem von ihnen zu Weihnachten so einen hübschen kleinen Castor to go für daheim?

Nur gut, daß wir im Odenwald uns strikt gegen Strom aus Windenergie sperren – wir wissen, wie man sichere Arbeitsplätze erhält und weitere schafft! Wer wollte da schon verspargelte Landschaften, wenn er stattdessen solch hübsche Kernkraftwerke – und bald auch noch ein Zwischenlager im Treibsand – haben kann! Wer Atomstrom kauft, bekommt das Müllproblem als Gratis-Schnäppchen obendrauf. Marieta Hiller

*Wie sauber Atomstrom wirklich ist, läßt man sich am besten von den Menschen erzählen, die in den großen Uran-Abbaugebieten leben…

Und von den Krebskranken rund um das Endlager in Asse…