Bürgermeisterkandidaten auf dem Prüfstand

„Die Bürgermeisterwahl am 24.9. ist eine Schlüsselsituation für die weitere Entwicklung der Gemeinde Lautertal. Das Amt des Bürgermeisters vereint wesentliche Chancen und Risiken, es ist eine wesentliche Schnittstelle zwischen der Bevölkerung, der Gemeindeverwaltung und den politischen Gremien. Insofern erscheint es nur logisch, dass ein Bürgermeister mit möglichst weitreichenden Kompetenzen und einem großen Erfahrungsschatz ausgestattet sein muss“, so fasst die GLL ihren grundsätzlichen Standpunkt zur Relevanz der Bürgermeisterwahl zusammen.

Nach Ansicht der Grünen brauche das Lautertal den besten Kandidaten, um die aktuellen Probleme im Lautertal verantwortungsvoll zu bewältigen. Da man jedoch keinen eigenen Kandidaten stelle, wolle man die Bewerber Andreas Heun und Markus Bormuth sachorientiert und kritisch unter die Lupe nehmen, bevor man eine Wahlempfehlung für die Bevölkerung ausspreche. Als passendes Instrument entwickeln die Grünen daher zur Zeit sogenannte Wahlprüfsteine, in denen beide Bewerber unabhängig voneinander zu aktuellen und zukunftsrelevanten Themenbereichen befragt werden. Die Ergebnisse wolle man themenorientiert analysieren, aufbereiten und über die Presse veröffentlichen.

Man mache keinen Hehl daraus, dass man immer wieder mehr als verwundert über eine Vielzahl von Äußerungen verschiedener LBL-Politiker zur Wahl sei. In verschiedensten Beiträgen höre man in den letzten Wochen aus der LBL immer wieder öffentlich Kommentare, welche das Amt des Bürgermeisters insgesamt herunterspielen, die Aufgaben eines Bürgermeisters geradezu  als eine Art Nebenjob darstellen. „Es ist uns unbegreiflich, wie man behaupten kann, das kleine Einmaleins und ein bisschen Teamkompetenz reiche völlig aus, um Bürgermeister zu sein. Auch Hinweise, die Verwaltung sei so klein, dass deren Führung und Reform ein Leichtes sei und der Haushalt der Gemeinde sogar von Azubis erstellt werden könnte, lassen bei uns die Alarmglocken erklingen“, äußert die GLL in Ihrer Stellungnahme. Was zunächst als Art Witz daherkam, verfestige sich leider immer weiter. Das Lautertal brauche jedoch weniger Sprüche, sondern mehr Fachkompetenz.

Die GLL benennt folgende Themenfelder, über die sie sich mit beiden Bewerbern unterhalten möchte. Das umfassendste und der derzeit brennendste Themenkomplex lasse sich mit „Finanzen, Wirtschaft und Verwaltung“  zusammenfassen, stecke die Kommune doch in gewaltigen Finanznöten. Ein zweiter großer Komplex beschreiben die Grünen mit „Soziales“, gelte es doch u.a. Kitas sozialverträglich zu betreiben, den dortigen Sanierungsstau aufzulösen und Flüchtlinge vernünftig zu integrieren.

Weitere Schwergewichte sehen die Grünen in der Umsetzung der „Sanierung der Wasserversorgung“ und der „Fortentwicklung des Tourismus“. Abgerundet werde die Themenrunde von den grünen Klassikern „Energie und Verkehr“ sowie „Bauen und Umweltschutz“.

„Wir wollen einen verantwortungsvollen Beitrag zur Wahl des zukünftigen Bürgermeisters leisten. Daher werden wir beide Kandidaten mit sehr sachorientierten Fragen beleuchten und Ideen zur Zukunft Lautertals herausarbeiten. Am Ende entsteht so eine Empfehlung aus einem Sachurteil heraus.  Die Bürger haben selbstverständlich im guten demokratischen Sinne das letzte Wort“, schließen die Grünen ihre Mitteilung.

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