Die Grünen bekommen ihren zweiten Beigeordneten

Gemeindevertretung: Antrag zur Aufstockung der Zahl der Vorstandsmitglieder mit großer Mehrheit beschlossen

Die Grünen bekommen ihren zweiten Beigeordneten

Von unserem Redaktionsmitglied Thorsten Matzner

Lautertal. Der Lautertaler Gemeindevorstand hat künftig zehn Beigeordnete. Die Gemeindevertretung zog mit dieser weitgehend einmütigen Entscheidung einen Schlussstrich unter eine Provinzposse.

SPD und GLL hatten die Schaffung eines weiteren Sitzes in dem Gremium verlangt, damit die GLL endlich in den Genuss von zwei Mandaten kommt. Damit zieht Wolf Nevermann nach der Sommerpause in den Gemeindevorstand ein. Nevermann war im April durchs Raster gefallen, weil überraschend die UBL bei der Abstimmung zwei Stimmen bekommen hatte, obwohl nur Andreas Hoppe für die Bürgervertretung in der Gemeindevertretung sitzt.

Die CDU-Liste hatte eine Stimme weniger erhalten als sie Sitze hat – aber natürlich sagt das nichts darüber aus, woher die UBL das zusätzliche Votum hatte.

Nun, jedenfalls war damit Robert Jost Mitglied des Gemeindevorstandes und nicht Wolf Nevermann. Jost erhielt am Donnerstag – wie auch der CDU-Mann Karl Kauer – die Ernennungsurkunde. Pikant an der Sache war vor allem, dass just die CDU vor dieser Wahl zehn Beigeordnete beantragt hatte. Das hatten SPD und GLL abgelehnt. Und es ist sicher nicht zu weit hergeholt, wenn Anja Müller (CDU) mutmaßte, dies sei geschehen, weil die Kooperationspartner befürchteten, die CDU werde so auf vier Sitze kommen.

Andreas Hoppe (UBL) hielt den Grünen vor, ihre eigenen Prinzipien zu verraten. Die GLL habe betont, es gehe ihr um die Sache und nicht um Posten. Der neue Antrag zeige, wie weit es damit her sei.

Frank Maus (GLL) sagte zur Begründung des Antrags, Ziel sei eine Verhältnismäßigkeit im Gemeindevorstand. Hier sollten die Fraktionen dem Wahlergebnis entsprechend vertreten sein. Maus musste sich vorhalten lassen, dass dies auch das Ziel des abgeschmetterten CDU-Antrags im April gewesen sei.

Peter Hannewald (CDU) erinnerte zudem daran, dass nach der Wahl 2006 GLL und FWGL eine gemeinsame Liste gebildet und nur so einen Sitz im Vorstand errungen hatten. Erich Sauer (CDU) betonte, genau aus diesem Grund sei im April der Antrag vorgelegt worden, damit nicht wieder eine Gruppe ausgegrenzt werde.

Bergsträßer Anzeiger

18. Juni 2011

 

 

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