EINE SPALTUNG DER GEMEINDE VERHINDERN.

Presseerklärung von BGM Jürgen Kaltwassee

EINE SPALTUNG DER GEMEINDE VERHINDERN.

Bürgermeister Jürgen Kaltwasser will direkt nach der Jahreswende im Konflikt um die Windkraft im Lautertal zu einem neutral geführten Dialogprozess einladen. Das Land Hessen hat hierfür Unterstützung angeboten. Erste positive Gespräche mit den möglichen Moderatoren, aber auch mit den Kritikern und Befürwortern des Projekts wurden bereits geführt.
Auf der Bürgerversammlung zum aktuellen Planungsstand im „Windpotenzialgebiet Haurod“ waren Ende November die Emotionen hochgekocht. Eine Vielzahl von Bürgerinnen und Bürgern äußerten sich besorgt über die Auswirkungen auf die Gesundheit, auf den Artenschutz sowie zur Frage, wie viel Wald gerodet werden müsse. Im Mittelpunkt der Diskussion stand aber eindeutig die Abstandsregelung zum Ortsteil Knoden. Die Windräder sollen in etwa 600 Metern Entfernung aufgestellt werden, was zu einer zunehmend kritischen Diskussion in den letzten Wochen geführt hatte. „Wir wollen eine Spaltung der Bevölkerung unbedingt verhindern“, betonte Bürgermeister Kaltwasser. Auch die GGEW wolle das Projekt nicht um jeden Preis. „Wir müssen versuchen, wieder konstruktiv aufeinander zuzugehen und eine gute Lösung für das Lautertal zu finden“, kommentierte Frank Maus, Fraktionsvorsitzender der GLL. Gemeinsam mit der SPD-Fraktion wurde vorgeschlagen, einen neutral geführten Dialogprozess gleich mit Jahresbeginn aufzunehmen und die Kritiker, insbesondere die Knodener Bevölkerung, aktiv einzubinden. 
Eine Mediation oder Dialogverfahren sei, so Kaltwasser, eine sehr geeignete Methode, um gegensätzliche Sichtweisen und auch Interessensgruppen in einer konstruktiven Gesprächsatmosphäre zu Wort kommen zu lassen. Bei der Übergabe der Kritikunterschriften in der letzten Woche hatte Kaltwasser diese Möglichkeit erstmals öffentlich vorgestellt und wurde hierbei grundsätzlich von Landrat Matthias Wilkes unterstützt. Seitens der Fraktionen in der Lautertaler Gemeindevertretung erwartet er Unterstützung für diesen Prozess. Keine der Fraktionen habe bislang Ablehnung signalisiert.
Die Initialzündung, in diesem Konflikt eine neutrale Stelle zur Vermittlung hinzuzuziehen, sei auf der Bürgerversammlung entstanden, so Kaltwasser. An dieser hatte Dr. Justus Brans als Vertreter des hessischen Umweltministeriums  teilgenommen. Er wies im Nachgang zur Veranstaltung auf das Landesprogramm „Bürgerforum Energieland Hessen“ hin, das Kommunen bei der Durchführung von Bürgerbeteiligung zur Umsetzung der Energiewende unterstützt. Er vermittelte auch den Kontakt zur  Hessen Agentur, die das Programm im Auftrag des Umweltministeriums vor Ort realisiert. Dr. Rainer Kaps von der Hessen Agentur und Dr. Antje Grobe (Moderatorin von Dialog Basis) haben inzwischen mögliche Verfahrensweisen entwickelt.
Die relevanten Konfliktparteien werden eingeladen, sich aktiv einzubringen. Dazu sei es zunächst notwendig, mit Kritikern und Befürwortern Vorgespräche zu führen, um die Sach- und Interessenlage richtig einschätzen zu können. Nach Abschluss dieser Vorgespräche möchte die Hessen Agentur für die Lautertaler Bedürfnisse ein maßgeschneidertes Konzept der konstruktiven Konfliktbearbeitung entwickeln, erklärt Kaltwasser. Er sei optimistisch, damit in einen kritischen aber auch sachlich-fairen Dialog einsteigen zu können, der durch erfahrene Moderatoren professionell unterstützt wird. 
Seitens der politischen Gremien herrschte vor über einem Jahr noch fraktionsübergreifend Einigkeit, die Windkraft im Lautertal voranzutreiben und die Machbarkeit durch verschiedene Gutachten prüfen zu lassen. Die meisten Gutachten wurden Anfang November 2013 abgeschlossen und auf der Bürgerversammlung vorgestellt. In dieser Woche sei nun laut Planungsbüro das letzte Gutachten ebenfalls fertig und der Genehmigungsbehörde vorgelegt worden. Nun sollen alle Interessengruppen zum aktuellen Stand informiert werden und gemeinsam an einer Bewertung der Fakten gearbeitet werden

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