Fakten zur aktuellen Lage der Wasserversorgung

Die Grünen im Lautertal möchten die Berichte zur Wasserversorgung der letzten Tage und dem Sanierungskonzept nochmals ergänzen, damit ein umfassendes Bild zur Situation der Wasserversorgung möglich wird. „Im Rahmen der Haushaltsberatungen hatte der finanzpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Udo Rutkowski, konkrete Kritik an dem geschlossenen Vertrag mit der Riedgruppe Ost in Bezug auf die Vertragsdauer und die Liefermenge zum Ausdruck gebracht.“

Aufgrund der Ergebnisse der ersten Wasserkommission, welche in der vergangenen Legislaturperiode ihre Arbeit aufnahm, sei es für die Fraktionen von SPD und Grünen immer unstrittig gewesen, dass Lautertal zusätzliches Wasser bei Engpässen im Sommer benötige. Dies traf in besonderer Weise auf Elmshausen und die Tiefzone Reichenbach zu. Grundlage des Bedarfs an zusätzlichem Wasser waren Berechnungen des Ingenieurbüros Quintel, welcher mit der Wasserkommission zusammenarbeitete.

„Was allerdings Ende 2016, federführend von LBL und CDU ausgehandelt und der Gemeindevertretung zum Beschluss vorgelegt wurde, war ein Vertrag über jährlich 87.000 m3. Dieser Wert übertraf den ingenieurstechnisch berechneten Wert deutlich. Hierin sehen die Grünen ein relevantes Problem, das die Lautertaler Bürger teuer zu stehen kommt – nämlich derzeit rund 50.000 Euro jährlich. Dieses Geld gehe ohne Not und ohne Gegenleistung verloren.  „Da wir hier eine deutliche Schwächung der eigenen Wasserproduktion und finanzielle Nachteile für die Bürger erkannten, gleichzeitig aber die Notwendigkeit eines Not-Anschlusses an die Riedgruppe offensichtlich war, haben wir uns in der damaligen Abstimmung enthalten. Zustimmen erschien uns unverhältnismäßig“, rufen die Grünen ins Gedächtnis.

Mittlerweile sei bekannt, dass dieser Vertrag ohne jegliche Möglichkeit der Anpassung der Liefermengen und ohne Kündigungsmöglichkeit bis 2030 geschlossen wurde. In den letzten beiden Jahren, seit dem der Anschluss in Elmshausen existiere (im Übrigen auch mit Mehrkosten von 100.000 Euro im Vergleich zum Plan), wurden aber nur ca. 38.000 m3 jährlich von der Riedgruppe benötigt. Trotzdem sei die Gemeinde Lautertal verpflichtet, jedes Jahr bis 2030 die Menge von 87.000 m3 zu bezahlen.

Die Grünen ergänzen hierzu: „Wir verstehen, wenn LBL und CDU einen Puffer wollen, um für eventuelle Rohrbrüche o.ä. gewappnet zu sein. Die Zahlung einer Wassermenge, welche den tatsächlichen Durchschnittsbedarf jedoch um mehr als das Doppelte übersteigt, ist der Bürgerschaft allerdings nicht zumutbar. So viel Puffer braucht niemand im Lautertal. Das ist einfach zu viel des Guten! Außerdem machen wir uns teilschuldig, das Riedgrundwasser leer zu saugen. Die Waldsterberate des Rieds übersteigt die Probleme des Odenwaldes schließlich deutlich. Das Ried ist kein endloses Wasserreservoir. Diese Träume zerplatzten schon vor vielen Jahren.“

Auch für die Grünen im Lautertal ist es wichtig, die Tiefbrunnen in Elmshausen und Reichenbach nachhaltig zu betreiben, um sie langfristig zu erhalten. Fakt sei allerdings, dass aus dem Tiefbrunnen in Elmshausen seit dem Riedanschluss im Jahr 2018 bereits 50% weniger Wasser entnommen werde. Dass der Elmshäuser Tiefbrunnen auf Vollast laufe, sei also schlicht falsch.

Die Grünen erinnern an das LBL-Wahlversprechen, die Sanierung der Wasserversorgung innerhalb von 5 Jahren zu realisieren. „Diese Zeit ist nun vorbei und die notwendigen Sanierungen sind noch nicht einmal bei der Hälfte des Notwendigen angelangt. Für uns Grüne ist es wichtig, bei den Fakten zu bleiben, und sie konkret zu benennen.“

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