Fukushima droht auch in Biblis

Pressemitteilung Grüne Liste Lautertal

Fukushima droht auch in Biblis – Grüne Liste Lautertal fordert den Atomausstieg

Die Bilder aus Japan machen uns betroffen. In einem modernen Industrieland mit Risiko- und Notfallplänen für den Eintritt von Erdbeben, steht man in drei Atomkraftwerken am Rande einer Katastrophe, oder ist vielleicht sogar schon einen Schritt weiter?

Täglich verfolgen wir wie sich in Japan die Evakuierungszone erweitert und fragen uns wie geht es den Menschen dort, die heute nicht wissen welchen Strahlen sie morgen ausgesetzt sind? Wir wären bei einem Störfall in Biblis auch genau in dieser Lage.

Deshalb fordert die GLL jetzt die Wende von der Wende. Die Politik hatte unter rot/grün den Atom-Ausstieg beschlossen. Selbst die Atom-Industrie hatte zugestimmt – war der Ausstieg doch mit Ihnen abgestimmt worden und die Bürger, auch viele Konservative, teilten diese Entscheidung.

Der GLL war nicht bewusst, wie zutreffend unsere Anti-Atom-Resolution gegen die von CDU-FDP organisierte Rücknahme des Atomausstiegs vom Februar 2011 bald sein würde, die gemeinsam von GLL mit der Lautertaler SPD und FWGL verabschiedet wurde. Leider hatten wir zu 100% Recht damit, die Stillegung von alten Kernkraftwerken zu Gunsten der Eneuerbaren Energien zu fordern. Es wäre so schön gewesen, hätte die CDU-FDP unterstützte Atomlobby, recht mit der Behauptung, dass Atomkraftwerke sicher seien. Nach Tschernobyl wurde versprochen: „Das kann in westlichen Kraftwerken nicht passieren.“ Seit der Fukushima-Katastrophe vom Wochenende wissen wir, dass selbst modernere Kraftwerke als die von Biblis brandgefährlich sind. Wäre das Bibliser Kraftwerk in Fukushima gestanden, wäre der GAU schon früher abgelaufen, sind sich Deutschlands Atomphysiker auf allen Nachrichtenkanälen einig.

Die Stromkonzerne hatten die Möglichkeit mit ihren jährlichen Rekordgewinnen über die letzten zehn Jahre alternative Energien stärker zu fördern. Stattdessen wartete man auf einen Regierungswechsel in Berlin und schöpft nun Milliarden an Gewinnen ab und investiert nur einen kleinen Bruchteil in Erneuerbare Energien. Seit Herbst 2010 redet die Bundesregierung von Atomkraft als prima Brückentechnologie und der Möglichkeit auch alte, abgeschriebene Atomkraftwerke wie Biblis noch ein paar Jahre länger produzieren zu lassen.  Hätten man vor einigen Tagen in Japan einen Betreiber eines Atomkraftwerkes gefragt wie sicher sein Werk z.B. bei Erdbeben ist, hätte er wahrscheinlich das Gleiche erzählt was wir hier hören wenn man RWE fragt, wie sicher Biblis beim Absturz eines Flugzeugs ist.

Doch es geht auch anders. Jedes Kind weiß heute, dass man eine Vielzahl erneuerbare Energiequellen nutzen kann – wenn man nur will. Die GLL hat aufgezeigt wie wir Lautertaler dazu einen wichtigen Beitrag leisten können. Unter dem Stichwort „Lautertaler Energiewende“ empfehlen wir dringend die Errichtung eines Wasserkraftwerkes an der Lauter, Windenergienutzung auch im Odenwald, Sonnenkraftnutzung auf möglichst vielen Lautertaler Dächern, Blockheizkraftwerke in Baugebieten, Energiesparende Bauweisen in unseren Neubaugebieten, Stromsparinnovation im Rathaus sowie den Bezug von Ökostrom. Mit all diesen kleinen aber wichtigen Schritten machen wir die brandgefährlichen Atommeiler Stück für Stück überflüssig. Die Lautertaler Bevölkerung ist eingeladen, mittels zweier Möglichkeiten mitzuhelfen. Erstens sammeln SPD und GLL an ihren Informationsständen am Lauterner EDEKA-Markt Unterschriften, mit denen wir den Verantwortlichen in Land und Bund unser Nein zur Atomkraft aufzeigen wollen. Es wäre schön, wenn auch die verbliebene dritte Fraktion des Lautertaler Parlamentes, die CDU, diesen Aufruf unterstützen könnte. Zweitens können die Bürger bei der Kommunalwahl die Lautertaler Energiewende unterstützen.

Der GLL geht es nicht um Ideologie – vielmehr sind wir es unseren Kindern schuldig.

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