„Zu einer Absage der Veranstaltung Felsenmeer in Flammen bzw. ihre sanftere Neuversion „Na-Tour“ hätte es nie kommen dürfen. Wir sehen darin einen eklatanten Prestige-Verlust für unsere Kommune und die gesamte Region Bergstraße/Odenwald. Gerade in der schwierigen Corona-Zeit braucht es kulturorientierte Veranstaltungen, um unsere Gesellschaft von innen zu stärken. Wir erkennen hier auch Verlust von Lebensqualität in einer von Regeln dominierten Zeit der Pandemie,“ betonen die Lautertaler Grünen gleich zu Beginn ihrer Pressemitteilung. Ein Blick in die Region zeige, dass immer mehr neue Konzepte entwickelt würden um durch Kulturangebote wieder „Nahrung für die Seele“ anzubieten und gleichzeitig die notwendigen Hygienemaßstäbe einzuhalten. Hier habe mit der „Na-Tour“-Konzeption des Eventmanagers Tobias Rohatsch eine passende Antwort auf die Gegebenheiten des Lautertaler Felsenmeeres in Coronazeiten auf dem Tisch gelegen. Diese Chance sei nun verspielt worden.
Der aktuelle Verzicht von Tobias Rohatsch als Event-Unternehmer sei letztlich das Ergebnis jahrelanger kräftezehrender Verhandlungen des erfahrenen Teams von Young-Dimension mit einem von LBL und CDU dominierten Gemeindevorstand, welcher offenkundig kaum Verständnis für die Weiterentwicklung des Tourismus im Lautertal aufweise. „Wir wissen, dass der Gemeindevorstand aktuell den Verzicht auf Nutzungsgebühren für den Felsbergwald entschieden hat und daher eine Schuld von sich weist. Wir wissen jedoch ebenso, dass es Tobias Rohatsch seit Jahren immer schwerer gemacht wurde, sein „Felsenmeer in Flammen“-Festival aufrecht erhalten zu können“, formulieren die Grünen. Unter anderem zusätzliche Gebührenforderungen der Gemeinde Lautertal hätten den Elan des Veranstalters langsam aber stetig ausgetrocknet. Die Mehrheit der Mitglieder des Gemeindevorstandes hätte diese schleichende Entwicklung scheinbar nicht erkannt und stattdessen selbst befeuert, was auf mangelndes Fingerspitzengefühl hindeute.
Herr Rohatsch und sein Team hätten über Jahre gemeinsam mit der Bürgerstiftung Lautertal die Veranstaltung „Felsenmeer in Flammen“ zu einem überregionalen Event entwickelt. Die dort aktiven Lautertaler Gewerbetreibenden hätten umfänglich davon profitiert. Das Lautertal sei mit seinem Felsenmeer ein touristisches Highlight in Hessen. „Als einzigen konzeptionellen Beitrag für den Felsenmeertourismus können wir von Seiten LBL und CDU aber nur ein Toilettenhäuschen identifizieren“.
Die Grünen sehen den Tourismus im Lautertal während der laufenden durch die LBL geprägten Epoche vielmehr auf einem konzeptionell absteigenden Ast – auch wenn 2020 die Besucheranzahl am Felsenmeer coronabedingt angestiegen sei. Bereits die Absagen der traditionellen sommerlichen Celtic-Rock Open Air Veranstaltungen in der aktuellen Legislaturperiode sei ein unakzeptabel herber Verlust für die Kulturwelt im Lautertal gewesen. Auch hier hätte der Gemeindevorstand in erster Linie die einzustreichenden Gebühren im Auge behalten und dabei die Strahlkraft der Künstler und deren positive Rückwirkung auf das Lautertal völlig übersehen. Bisher habe man sich auch nie um einen Ersatz hierfür gekümmert.
Die Grünen wollen die wichtigen Kulturbeiträge im Lautertal jedenfalls nicht dauerhaft verlieren: „Wir appellieren daher an LBL und CDU sich einem grundsätzlich konstruktiven Dialog zum Erhalt von Felsenmeer in Flammen mehr zu öffnen als das bisher gelungen ist. Lassen Sie uns gemeinsam und vor allem bewusst am Erhalt und Schaffung von Kulturveranstaltungen im Lautertal arbeiten. Dabei gibt es sicher auch Alternativen zum Felsenmeer als Standort, um die dortige Natur und die Bürger zu entlasten. Bürgermeister Heun könnte hier den entsprechenden konstruktiven Gesprächsrahmen der Akteure aus Kommune und Künstlerwelt schaffen“.
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