„Lautertal-Dunkeltal“? GLL für Beibehaltung der Nachtabschaltung

Neu aufgeflammte Forderungen im Ortsbeirat Elmshausen nach dauerhafter Nachtbeleuchtung der Straßen Lautertals werden von der Grünen Liste Lautertal nach Abwägung der Argumente als nicht zeitgemäß eingeschätzt.

„Wenn Lautertaler tatsächlich befürchten, dass Auswärtige über das Lautertal lachen, weil hierzulande die Nachtbeleuchtung der Straßen zwischen Mitternacht und 5.00 Uhr ausgeschaltet wird, so braucht uns das nicht zu grämen“, gibt sich Fraktionsvorsitzender Frank Maus gelassen. „Mehr noch, im Grunde sind wir mit diesem Vorgehen geradezu Trendsetter in puncto Klimabewusstsein. Andere Kommunen können sich bei energiesparenden Regelungen im Lautertal und Lindenfels ein Scheibchen abschneiden. Unsere Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung ist Klimaschutz pur.“

Olaf Harjes erinnert an die Bemühungen der Kommune, ein Klimaschutzkonzept zu erarbeiten. „In den entsprechenden Ausschussberatungen war augenscheinlich, dass die Kommune bedingt durch ihre finanzielle Situation nur begrenzte Optionen hat. Sollten wir solch ein effektives Energiesparpotenzial wie die Nachtabschaltung ohne Not aufgeben, kommt das einer Rolle rückwärts gleich. Man macht es sich nur unnötig schwer, wenn man vorhandene und kostenlose Klimachutzmaßnahmen beendet und gleichzeitig neue sucht, die am Ende auch noch finanzielle Mittel aufbrauchen.“

Sicherlich ist dieses Potenzial mit der Umstellung auf die LED Technik geringer, aber es gibt auch weitere gute Gründe dies so zu belassen. Nach aktuellen wissenschaftlichen Studien ist der dramatische Rückgang bei Insekten, Vögeln und Klein-Säugetieren wie z.B. dem  Igel, auch auf die massive Störung des Rhythmus von Tag und Nacht durch die starke „Lichtverschmutzung“ der heutigen Gesellschaft zurück zu führen. Damit ist die Nachtabschaltung ein wichtiger Baustein zum Artenschutz und dem Erhalt der Artenvielfalt im Lautertal.

Nicht zuletzt der finanzielle Aspekt zur Entlastung der Ausgaben der Gemeinde ist zu berücksichtigen. „Bei der ersten Schutzschirmvereinbarung 2013 mit dem Land Hessen brachte die GLL die Abschaltung der Straßenlampen, die damals die ganze Nacht brannten, ins Spiel. Hier ergab sich bei 11 Std. Nutzungsdauer im Jahresmittel ein Einsparpotenzial von 45 %, bzw. 27.000 Euro pro Jahr. Sicher ist dieser Umfang mit der Umstellung auf die LED Technik nicht mehr so groß, aber eine Entlastung der Gemeindekasse ist in jedem Fall festzustellen,“ so der haushaltspolitische Sprecher der GLL, Udo Rutkowski. „Dies gilt im Besonderen, da mittlerweile einige Straßenlampen mehr in Betrieb sind als vor der Sanierung der B-47 in Elmshausen – die Neubaugebiete nicht zu vergessen.“

Aus Sicht der Grünen sprechen daher sowohl die klimapolitischen wie auch die haushaltspolitischen Gründe für eine Aufrechterhaltung der Abschaltung.

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