Mobilität für ältere Menschen

Mobilität für ältere Menschen: „Statt Essen auf Rädern – auf Rädern zum Essen“

Wichtiger Aspekt im Gesamtthema Verkehr ist auch die Mobilität älterer Menschen: „Auch ältere Menschen wollen mobil bleiben – Statt Essen auf Rädern auf Rädern zum Essen!“ so bringt es die Grüne Liste Lautertal (GLL) im Nachgang zu ihrem verkehrstechnischen Ortstermin in Reichenbach (wir berichteten) auf den Punkt.

Die Gesellschaft werde immer älter, das sei eine demografische Tatsache. Deshalb solle auch für ältere Menschen das Leben im Lautertal angenehm sein, forderte Marieta Hiller. Die GLL freut sich da besonders über das Projekt Trautmannshofreite im Lautertal.

Weniger begeisternd beobachtet sie dagegen das Ladensterben. Unzählige kleine Geschäfte wurden in den vergangenen Jahren geschlossen. Damit gingen nicht nur lokale Einkaufsmöglichkeiten verloren, vor allem auch die Gelegenheit zu einem Schwätzchen beim Einkaufen fehlt vielen Menschen.

„Wer alt ist, möchte nicht alles nach Hause geliefert haben, er möchte selbst ‘auf die Pirsch’ gehen, er möchte selbst einkaufen und andere Menschen treffen – auch, wenn er selbst nicht mehr mit dem Auto fahren kann oder möchte. Diese Möglichkeiten müssen wir gemeinsam schaffen,“ waren sich die Lautertaler Grünen einig.

Ergänzend erläuterte Marieta Hiller: „Zwölf Dörfer mit über 60 Vereinen, mit über 20 Gasthäusern, mit über 50 Einzelhandelsgeschäften, Kirchen, Ärzten, Apotheken, Banken, Postagenturen, Fahrschule, Jugendzentrum und Gemeindehallen, das alles ist Lautertal, das sind wir Lautertaler. Man muss unsere Gemeinde nicht unbedingt verlassen, wenn man die Dinge des täglichen Bedarfs benötigt! Es sollte darüber nachgedacht werden, ob nicht bestehende Angebote, ältere Menschen mit sozialen Diensten in die großen Einkaufszentren auf der grünen Wiese zu fahren, nicht sinnvoller eingesetzt werden könnten. Wenn diese Dienste ihre Fahrgäste beispielsweise nur bis zum nächsten örtlichen Geschäft fahren würden – denn damit würde auf der einen Seite Kaufkraft im Lautertal gehalten und der CO2-Ausstoß für lange Fahrten verringert. Für solche Entfernungen wird auch hier ein Elektroauto interessant!“

Nicht zuletzt sei eine blühende Geschäftswelt mit großem Angebotsspektrum nicht nur eine Zierde für die Gemeinde, sie nutze allen Bewohnern und mache die Gemeinde auch für junge Neubürger interessant, fügte Hiller noch an.

Aus eigener Erfahrung erläuterte sie, „das Ladensterben der kleinen Einzelhandelsgeschäfte ist zwar ein generelles Problem unseres geänderten Einkaufsverhaltens, aber trotzdem sollte immer vor Ansiedlung einer neuen Kettenfiliale gemeinsam von Verwaltung und Bürgern geprüft werden, ob dies notwendig ist.

Jede neue Filiale sorgt für weitere Einzelhandelsschließungen. Oft schließt die Filiale dann nach wenigen Jahren ebenfalls wieder, weil für ihre Geschäftsleitung die Margen nicht hoch genug waren. Die Einzelhändler, die aufgegeben haben, konnten meist sehr wohl davon leben.“

Für Udo Rutkowski ist klar, dass man die örtliche Geschäftswelt nach Kräften unterstützen müsse. Eine gute Zusammenarbeit in Gesprächen und Arbeitskreisen zwischen Gemeindeverwaltung, Wirtschaftsvereinigung und Einzelhandel sowie den Bürgern sei jedoch Voraussetzung dafür.

Ulrike Reiser ergänzte, eine florierende Gemeinde nütze allen, Bürgern, Betrieben und Verwaltung, denn es mache Spaß, darin zu leben. Sehr wichtig sei aber auch, dass junge Familien für ihre Kinder gute örtliche Schulen und Kindergärten vorfänden, mit flexiblen Öffnungs- und Betreuungszeiten, damit es ihnen möglich sei, ihrem Beruf nachzugehen und ihre Kinder gut versorgt wissen.

Als ein besonders gelungenes Angebot wurde das Sommerferienprogramm der Gemeinde Lautertal bezeichnet. Jugendpfleger Peter Schuster habe es geschafft, gemeinsam mit den Lautertaler Vereinen und Schulen für alle sechs Wochen ein Ferienspiele-Angebot auf die Beine zu stellen. So müsste es auch bei den Kindergärten funktionieren, das fände die GLL optimal für Lautertal.

 

 

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