Pressenotiz Grüne Liste Lautertal: Baugebiet Schmelzig – Elmshausen

Der Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen, Grüne Liste Lautertal, ist beunruhigt über die immer noch bestehenden Widerstände der Anwohner der beiden Straßen, die zukünftig den Verkehr des neuen Baugebietes „Im Schmelzig“ in Elmshausen tragen sollen: Sachsenhäuser Straße und Fischweiher. Die Anwohner haben große Bedenken vorgebracht, dass die Zufahrten zu den Straßen, die teilweise über schmale Brücken oder durch enge Kurven gehen, dem Verkehr nicht gewachsen sind. Die Bautransporte die in Zukunft den Bau des neuen Baugebietes beliefern sollen und der Ansturm der Lastwagen und Kranwagen wird diese kleinen Straßen überlasten, fürchten die Mitglieder der Interessengemeinschaft.

Bereits wenige Tage nach Baubeginn war der erste Kanalbruch in der Straße „Fischweiher“ passiert und dabei hatte der Ausbau erst angefangen. Eine Besserung wurde jetzt erreicht.  Zumindest der Verkehr während der Straßenbauphase soll über die Zufahrt zur Lautertalhalle das Baugebiet erreichen. Das hilft aber nur kurzfristig weiter. Eine enge einseitig beparkte Straße wie die Sachsenhäuser Straße verkraftet nur wenig Verkehr. Unübersichtliche Kurven und schmale Durchfahrtsmöglichkeiten schaffen hier kein Vertrauen in noch mehr Verkehrsaufkommen. Verständlich, dass sich die Bürger wehren und sogar ein Normen-Kontroll-Verfahren erfolgreich anstrebten.

Jetzt muss entschieden werden, ob sie Recht haben oder ob der Investor mit seinem Bauvorhaben weitermachen darf, wie beabsichtigt. Nun muss sich der normale Lautertaler sowieso fragen, warum man nicht dauerhaft den Verkehr des neuen Baugebietes, über die Zufahrt der Lautertalhalle leitet, wo dies bei den Erschließungsarbeiten ja auch möglich war. Dies  sieht zunächst  sehr einfach aus, ist es aber leider nicht, da das Baugebiet „Im Schmelzig“ an ein Wasserschutzgebiet mit der Zone 2 angrenzt. Der Straßenbau  ist daher für eine Dauer-Zufahrt auf den ersten Blick nicht genehmigungsfähig. Diese Entwicklung war, so erinnert die Grüne Liste, als man sich mit dem Baugebiet in der Gemeindevertretung beschäftigte, so nicht einschätzbar. Dass nun doch eine teilweise Nutzung der Zufahrt über das Gewerbegebiet läuft, lässt das ganze Vorhaben und die Frage nach der Zufahrt in ganz neuem Licht erscheinen, so die Grünen. Hier liegt die Lösung vielleicht näher als man denkt, so die Grünen. Eine Dauerzufahrt zum Baugebiet über das Gewerbegebiet würde viel entspannen.

Hilfreich wäre in diesem Zusammenhang auch gewesen, wären Fragen der Wasserversorgung dieses Baugebiets bereits zu Beginn der Planungsphase im Kontext der allgemein schwierigen Wasserversorgungssituation erläutert worden und nicht erst, als das Gebiet genehmigt und nicht mehr rückgängig zu machen war. Nun muss nämlich zusätzlich noch die Wasserversorgung auf die zusätzlichen Anwohner in Elmshausen ausgerichtet werden und das war nicht zuletzt Ausschlag gebend für den Anschluss an die Riedwerke. Weitere Kosten für zusätzliches Wasser werden jetzt  notwendig.

Von Seiten der Anwohner ist auch zu beachten, dass der Investor während der Planungsphase bis zur Genehmigung Mitglied der damaligen Bürgervereinigung UBL war und für diese Gruppierung im Gemeindevorstand saß, wo ja ebenfalls Entscheidungen zu diesem Baugebiet über den Tisch gehen müssen. Vorbereitend zwar in den meisten Fällen, aber mit  Einfluss verbunden. Nach Überprüfung der Protokolle ist schnell klar, der Investor war bei keiner Abstimmung zu diesem Tagesordnungspunkt anwesend, aber an die Infos kam er trotzdem. Die neue Bürgervereinigung, die die Begehren der Interessengemeinschaft der Anwohner ernst nehmen wollte, hat ihre Einsprüche bisher auch nur bis in den Ortsbeirat transportiert. Bis in die Gemeindevertretung sind Informationen zu den Schwierigkeiten in diesem Baugebiet bisher leider nicht geraten. Das möchte die Grüne Liste Lautertal nun ändern.

Da der Investor nun seine Arbeiten eingestellt hat, scheinen die Vorwürfe der Bürger doch nicht ganz unbegründet zu sein und man will offensichtlich erst einmal abwarten, welche Ausmaße der weitere Verlauf annimmt. Grund genug für die GLL, sich über die Geschehnisse zu informieren. Daher gibt es in der nächsten Sitzung der Gemeindevertretung einen Antrag zu diesem Thema. Dieser gibt der Gemeindeverwaltung Gelegenheit, Stellung zu beziehen und Informationen, vielleicht sogar erklärende und die Situation verbessernde Vorschläge zu unterbreiten. Die Grünen möchten über den Ist-Stand und Genese des Genehmigungsverfahrens, Umfang und technische Belange des betroffenen Wasserschutzgebietes und den Möglichkeiten der straßentechnischen Anbindung informiert werden und wollen über neue Möglichkeiten in diesem Zusammenhang diskutieren.

Wichtig ist zudem, dass die Öffentlichkeit Gehör findet für die Bedürfnisse der Elmshäuser Bürger, die seit mehr als zwei Jahren engagiert gegen den zusätzlichen Verkehr in ihren Straßen kämpfen. Gegen das neue Baugebiet hat nämlich keiner was. Alle wollen nur die Zufahrten nicht über die schmalen Straßen und schon gar nicht über die enge Brücke, von der man nicht sicher sein kann, wie lange sie der Belastung durch zusätzliche Fahrzeuge stand halten kann.

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