Schlagabtausch rund um Pläne für Windkraft

Schlagabtausch rund um Pläne für Windkraft

Das Thema Windkraft ist immer für eine Debatte im Gemeindeparlament gut. Bei der jüngsten Sitzung beharkten sich SPD und GLL auf der einen und CDU und UBL auf der anderen Seite wieder gegenseitig.
CDU und UBL war ein Bericht in dieser Zeitung im April übel aufgestoßen, in dem es um ein Treffen der Umweltausschuss-Vorsitzenden Frank Maus (GLL) und Klaus Harjes (SPD) mit dem Planer ging, der Flächen zur Windkraftnutzung in Lautertal finden soll. Die anderen Ausschuss-Mitglieder hatten von dem Termin in Staffel aus der Zeitung erfahren, was bei CDU und UBL den Verdacht nährte, die Kooperationspartner SPD und GLL schüfen hier Fakten an der Gemeindevertretung vorbei.
Sachstand ist: Das Parlament hat einen Planer beauftragt, der zunächst auf eigenes Risiko Flächen der Gemeinde auf eine Eignung für den Bau von Windkraftanlagen prüft. Diese Prüfung dauere noch an, berichtete Frank Maus am Donnerstag. Auch die naturschutzrechtlichen Gutachten seien noch lange nicht fertig. Daher gebe es hierzu nichts Neues.
SPD und GLL hatten zur Sitzung allerdings einen Antrag vorgelegt, mit dem der Gemeindevorstand beauftragt wurde, Pachtverträge über Grundstücke zum Bau von Windkraftanlagen (nur) nach bestimmten Kriterien abzuschließen: Etwa, dass regionale Firmen Planung und Betrieb übernehmen und Bürger sich in Form von Anteilen am Bau der Anlagen beteiligen können – und so auch von Gewinnen profitieren. Die Gemeinde soll mit bis zu 50 Prozent in die einzelnen Projekte einsteigen können. Jetzt schon dem Vorstand den Abschluss von Verträgen zu gewähren, ging CDU und UBL allerdings zu weit.
Peter Hannewald sagte, der Gemeindevorstand habe seit Februar einen Prüfauftrag, dazu aber bisher keine Ergebnisse mitgeteilt. Stattdessen liege nun der Antrag von SPD und GLL auf dem Tisch. Hannewald vermutete: „Es gibt Unterlagen, die uns nicht vorgelegt werden.“ Völlig unklar seien auch die Auswirkungen auf die Umwelt: Zum Beispiel, in welchem Umfang Wald gerodet werden müsse und welche Art von Zufahrten zu den Anlagen nötig seien. Hannewald und Andreas Hoppe (UBL) kritisierten, dass die Bürgerversammlung zu dem Thema nicht ausreichend gewesen sei.Die Windkraftplanungen drehen sich derzeit um die Gebiete Haurod (Reichenbach), Gehrenstein (Gadernheim) und Teufelsberg (Elmshausen). Wo genau gebaut würde, lasse sich erst nach Abschluss der Untersuchung sagen, so Maus. tm

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