Stillstand beim Spielplatz „Vier Morgen“

„Das ist kein Spielplatz, sondern ein Müllplatz“, kommentierte in den letzten Tagen ein Hohensteiner Kind den nach wie vor traurigen Zustand des Spielplatzes in den Vier Morgen. In der Tat finden Passanten dort nur ein abgeriegeltes Grundstück, Bauzäune, gefällte Baumstämme, viele Erdhaufen und Dreck. Verbliebene Spielgeräte sind längst eingewachsen und zugewuchert. Die Lautertaler Grünen fragen daher: Wird der Spielplatz Vier Morgen im Jahre 2018 aus dem Dornröschenschlaf erwachen und Kinderherzen endlich wieder glücklich machen? Oder wird er weiter als Trümmerlandschaft vor sich hin vegetieren? Die GLL bedauert ferner, dass die Lösungsschritte, welche die Gemeindevertretung schon im September 2017 festgelegt hat, bis jetzt nicht umgesetzt werden, wie der Zeitplan es vorsieht.

Zur Erinnerung: Im Sommer fragten immer mehr Eltern des Oberdorfes Reichenbach nach, warum der Spielplatz seit „ewig“ gefühlter Zeit unbenutzbar als eine Art Mondlandschaft vor sich hin dümpelt, statt den Kindern als Abenteuerspielplatz zu dienen, wie er es über Generationen hinweg tat. Von kommunaler Seite wurde bekannt, dass es technische Probleme mit dem Brunnenschacht gäbe, der sich auf dem Gelände befindet und seit ca 50 Jahren das Oberdorf-Brünnchen in der Hohensteiner Straße speist. Seinen absoluten Höhepunkt erfuhr die öffentliche Diskussion jedoch in dem Moment, als bekannt wurde, dass eine Anliegerin das Gelände zur Hälfte aufkaufen wollte. Nicht nur die Existenzbedrohung für den Spielplatz war hierbei Diskussionspunkt sondern auch der niedrige Preis wurde als äußerst fragwürdig befunden. Die Stimmung kochte schließlich hoch, eine Elterninitiative zum Erhalt des Spielplatzes tat sich zusammen.

Nach intensivem politischen Ringen, bei dem sich viele der betroffenen Eltern in die Diskussion einmischten, wurde schließlich durch einen GLL-Antrag in der Gemeindevertretung ein guter Kompromiss zwischen allen Konfliktparteien gefunden. So wurde a) die Unverkäuflichkeit des Spielplatzes beschlossen. Zusätzlich verständigte man sich darauf, dass b) eine dem Sozialausschuss zugeordnete Arbeitsgruppe unter Mitwirkung des Lautertaler Bauamtes, betroffener Eltern und sachkundiger Bürger zusammengerufen wird, um die Neugestaltung des völlig durchwühlten Spielplatz-Geländes zu erarbeiten. Aufgrund der angespannten Finanzsituation der Kommune, sollte der Ortsbeirat schließlich als Punkt c) eine Konzeption zur Finanzierung des Spielplatzes erarbeiten. All das sollte bis Ende Januar 2018 – also genau jetzt – abgeschlossen sein – so der gemeinsame Beschluss aller Fraktionen vom September 2017, damit der Spielplatz in der Saison 2018 auch wieder benutzt werden kann.

„In der Zwischenzeit hat sich der Verschönerungsverein Reichenbach unter maßgeblicher Mitwirkung von Seniorenbeiratsvorsitzendem Albrecht Kaffenberger mächtig ins Zeug gelegt, um eine Sponsoring-Stütze für die Spielplatzneugestaltung hinzubekommen. Hier wurde nicht nur die Volksbank als Sponsor gewonnen, sondern auch ein Crowd-funding-Projekt gestartet, das schon zur Jahreswende sein Finanzziel erreicht hatte“, schwärmt die GLL .

„Nach unserer Ansicht  hat der VVR und der Seniorenbeirat damit bereits den schwierigsten Teil des Unterfangens zumindest teilweise gelöst und den Ortsbeirat spürbar entlastet“. Man könne sich jedoch nicht vorstellen, dass damit der gesamte Kostenbedarf gedeckt sei. Daher hoffe man, der Ortsbeirat Reichenbach kümmere sich noch um die Umsetzung des Beschlusses der Gemeindevertretung. Bisher habe er zwar 400 Euro aus seinen Verfügungsmitteln angeboten, das sei jedoch kein Finanzierungskonzept, wie es die Gemeindevertretung erwartet. „Wir fragen daher einmal freundlich an, wann sich die anderen Akteure rund um den Vorsitzenden des Sozialausschusses, Erich Sauer (CDU) engagieren werden, wie es das Parlament entschieden hat“. So könne das traurige Kapitel eines derzeit toten aber dringend nötigen Spielplatzes beendet werden. Die Eltern stünden schon seit November in den Startlöchern, um dem Spielplatz Leben einzuhauchen – und warteten einmal mehr auf die Lokalpolitik.

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