Unterschriftensammlung gegen Windräder basiert auf falschen Fakten

Presseerklärung der GLL

Unterschriftensammlung gegen Windräder basiert auf falschen Fakten

Die Grünen haben ihre Wurzeln in Bürgerbewegungen. Deshalb nehmen wir die Ängste und Bedürfnisse der Bürger, insbesondere bei größeren Projekten in Lautertal, ernst. Ernstnehmen bedeutet jedoch nicht, dass man deswegen die eigene Position immer und sofort „über Bord werfen“ müsste. Jedoch besteht auch in der Kommunalpolitik durchaus immer wieder Anlass und Gelegenheit zu Einkehr, Reflektion und Analyse neuer Sachverhalte oder anderer Sichtweisen. Diesen stellen wir uns gerne.
Das ist auch der Grund, warum wir das derzeit in Vorbereitung befindliche konstruktive Dialogverfahren, das durch Herrn Bürgermeister Kaltwasser angeregt wurde, vom Grundansatz bejahen und gerne in die sachliche Diskussion einsteigen. Eine sachliche – an den Fakten orientierte Gesprächskultur – ist dabei der Schlüssel, Für und Wider gegeneinander abwägen zu können. Ein Ergebnis das allen Beteiligten Nutzen bringt ist möglich und wird von uns unterstützt.
Wir möchten uns auf diesem Weg auch bei den vielen Bürgern im Lautertal bedanken, die uns in den letzten Wochen Mut zugesprochen haben den eingeschlagenen Weg konsequent sachorientiert weiter zu gehen.
Nach der Übergabe der Unterschriftenliste im Parlament im Dezember 2013 stellten sich die Mitarbeiter der GLL selbstkritisch die Frage, ob wir als gewählte Vertreter in Bezug auf das Windkraftprojekt Haurod im Interesse der Kommune und Bürger handeln. Die Anzahl der Unterschriften spricht zunächst für sich. Allerdings sollte die Frage gestattet sein, warum der Begleittext der Listen mehrere unzutreffende, zumindest jedoch fragwürdige Aussagen macht. Der Text und die sammelnden Aktiven aus IGW und Teilen der CDU suggerieren, dass in Lautertal mindestens drei Windparks errichtet werden sollen. Spätestens seit der Bürgerversammlung im November 2013 ist jedoch klargestellt, dass sich bei der Überprüfung der verschiedenen Potentialgebiete Lautertals nur ein Gebiet – der Haurod – als praktikabel herauskristallisiert hat. SPD und GLL hatten zuvor, während der vielen Diskussionen rund um die Thematik immer wieder betont, dass es nicht zielführend ist, alle Potentiale auch umzusetzen. Wäre der Inhalt des Begleittextes tatsächlich zutreffend, würden vermutlich auch die Aktiven aus SPD und GLL unterschreiben.
Der von der Regionalversammlung-Südhessen unter Beachtung hessenweit geltender Gesetzeslagen zur Vorrangfläche erklärte Haurod ist kein böser Wille, sondern die klare Empfehlung übergeordneter Behörden, nach deren kritischer Prüfung des gesamten Geltungsbereiches in Südhessen. Dies ist auch der Grund, warum die Regionalversammlung mit einer überwältigenden Mehrheit aus CDU, SPD und Grünen den geltenden Entwurf abgesegnet hat. Auch Landrat Matthias Wilkes hat in diesem Gremium für den Gesamtentwurf und das Vorranggebiet Haurod gestimmt.
Leider ist auf den Unterschriftenlisten und auch in weiteren Statements die Aussage der Rodung von dutzenden Hektar Wald zu vernehmen. Auch hier erschließt sich uns nicht, warum diese Aussagen wider besseren Wissens getätigt werden. Zutreffender werden sie dadurch
Lautertal, 27.1.2013
nicht. Auf der Bürgerversammlung wurde auch hier von mehreren Referenten klargestellt, dass es sich insgesamt um weniger als 2 ha erforderliche Rodung handelt. Davon sind große Anteile sogar wieder vor Ort aufforstbar.
Weiter wurde die zukünftige Zerstörung der Naturregion kritisiert. Faktisch gibt es in unserem Geopark schon heute 20 in Betrieb befindliche Windkraft-Anlagen. Übrigens gibt es in jedem deutschen Naturpark Windkraftanlagen. Es sei noch erwähnt, dass der Geopark durch eindeutige Mehrheits-Entscheidungen den Bau und Betrieb von Windkraftanlagen in seinem Geltungsbereich bereits akzeptiert hat. 

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