Windkraft muss genutzt werden

Windkraft muss genutzt werden

„Verfolgt man aktuelle Äußerungen über die Lautertaler Energiewende, dann kann man den Eindruck gewinnen, dass so mancher aus den Augen verloren hat, warum sich die Gemeindevertretung eigentlich auf den Weg gemacht hat, eine lokale Energiewende für mehr Gesundheit, Klima- und Umweltschutz in dieser Legislaturperiode umzusetzen.“ GLL und SPD stellen in einer Pressemitteilung nun aus ihrer Sicht daher noch einmal dar, „was es heißt, verantwortlich Energie zu produzieren. „Haben die Menschen Fukushima etwa schon nach 15 Monaten vergessen?“ Die Atomkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima in den Jahren 1986 und 2011 hätten nicht nur gezeigt, wie unsicher Atomkraftwerke sind, sondern hätten auch dramatische Folgen für Mensch und Umwelt nach sich gezogen. Während rund um Tschernobyl 10 000 Quadratkilometer Lebensraum – darunter Teile der ehemaligen „Kornkammer“ der Ukraine – für immer verloren sind, wurde um Fukushima ein Sperrgebiet im 20-Kilometer-Radius eingerichtet.

Problem Atommüll

„Zu den Folgen für die Landschaft kommen die Abertausende von Langzeitkrebskranken, die solche Katastrophen unweigerlich nach sich ziehen. Zudem ist in Deutschland das Problem der Lagerung des Atommülls völlig offen. Wer kann schon garantieren, hunderttausend Jahre lang vernünftig auf den Strahlenmüll aufpassen zu können?“, fragen die Fraktionen von GLL und SPD.
Die Bundesregierung von aus CDU und FDP hat noch 2011 wichtige Weichenstellungen getroffen. Die ältesten Atomkraftwerke, darunter Biblis A und B, wurden abgeschaltet. Für die restlichen neun Blöcke wurde eine Restlaufzeit bis 2022 festgeschrieben. Auch die hessische Landesregierung – ebenfalls bestehend aus CDU und FDP – habe sich der Thematik angenommen. Als Ergebnis des hessischen Energiegipfels vom Herbst 2011 wurde festgestellt, „dass insbesondere die Windkraft das beste Potenzial aufweist, um durch lokal nutzbare Ressourcen Atomstrom zu ersetzen. Diese Entscheidungen werden von SPD und GLL im Lautertal klar begrüßt und ernst genommen.“
Wenn sich Gemeindevertretung und Gemeindevorstand nun mit der Frage beschäftigen, welche Potenziale erneuerbarer Energien im Lautertal vorhanden und nutzbar sind, „dann heißt das nichts anderes, als verantwortlich handeln“, betonen SPD und GLL. „Wir wollen diese Verantwortung übernehmen, im Sinn unserer Kinder und unserer heimischen Umwelt. Es müssen nicht nur die Atomkraftwerke ersetzt werden, sondern bis 2050 sukzessive auch weit über hundert fossile Kraftwerke, die mit einem gigantischen Ausstoß an Kohlendioxid das Klima und die Umwelt massivst belasten.“

„Naturschutz beachten“

Der Ersatz von Atomkraft und Kohle sei aber im Sinne der Versorgungssicherheit nur möglich, wenn unter Beachtung von Naturschutz und dem Schutzgut Mensch „lokale Potenziale“ Erneuerbarer Energien gesucht und geprüft würden.

Daher würden derzeit in Lautertal die Möglichkeiten für eine Nutzung von Wind- und Wasserkraft geprüft. Hierzu zählten sehr aufwendige Naturschutzuntersuchungen. „Von diesen Ergebnissen hängt es ab, inwieweit solche Anlagen im Lautertal platziert werden können. Wer schon heute fordert, dass Lautertal frei von Windkraftanlagen bleiben soll und solche Anlagen nur auf dem offenen Meer fordert, muss sich der Konsequenzen dessen bewusst sein: Dann müssen noch mehr Energie-Autobahnen quer durch die Republik geschlagen werden.“
Erneuerbare Energien seien kein Thema von privaten Vorlieben, sondern vielmehr eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Deutschland nur gemeinsam lösen könne. „Lokale Windressourcen nutzen, heißt, sich unabhängiger von Großkonzernen zu machen und stärkt die Möglichkeit, mit erneuerbaren Energien zuverlässig Strom zu produzieren.
Darüber hinaus schaffen wir uns die Möglichkeit, mit Beteiligungsmöglichkeiten für die Bürger und die Kommune, direkt vom heimischen Stromertrag zu profitieren“, schreiben GLL und SPD in ihrer Mitteilung. zg

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