Die Betreuung der Jüngsten im Blick

Die Betreuung der Jüngsten im Blick

Über die Möglichkeiten der Kindertagespflege per Tageseltern haben sich die Mitglieder des Sozialausschusses bei ihrer jüngsten Sitzung informiert.
Eingeladen waren Irene Wimmer und Jeanette Schröder von der Tageselternbörse im Verein Frauen und Familienzentrum Bensheim. Unter dem Motto „Kindertagespflege im Lautertal – ein Modell für die Zukunft“ gaben die Referentinnen einen Einblick in die Möglichkeiten der flexiblen Betreuung von Kindern.

Wie die Referentinnen ausführten, unterscheidet sich die persönliche Art der Kinderbetreuung von der Betreuung in Krippenplätzen in vielen Bereichen. Sie solle daher keine Konkurrenz zu den Institutionen der Kinderbetreuung sein, sondern eine Ergänzung.
Die Versorgung der Kinder findet in den privaten Haushalten der Pflegepersonen statt, „sie ist eine öffentliche Aufgabe im privaten Raum“, so die Formulierung von Irene Wimmer. Alle Tagespflegepersonen haben vor Beginn ihrer Tätigkeit einen Qualifizierungskurs absolvieren müssen und das Jugendamt hat sich die Räumlichkeiten, wo die Pflege stattfinden wird, angesehen. Die Tageseltern sind zu weiteren Fortbildungen verpflichtet.
Die Tageselternbörse koordiniert die Qualifizierung der Tageseltern, sie übernimmt die Beratung von werdenden Tageseltern, von Eltern, die für ihr Kind einen Platz suchen und sie ist zuständig für die Netzwerkarbeit. Zu dieser Netzwerkarbeit gehören beispielsweise die Treffen aller Fachkräfte.
Um sicherzustellen, dass die Kinder Standards in ihrer Entwicklung und Lernziele erreichen, arbeitet die Tageselternbörse mit den Kommunen, – in diesem Fall Bensheim sowie von Lorsch bis ins Lautertal -, mit dem Kreisjugendamt, mit dem Hessischen Kindertagsbüro sowie mit Verbänden auf Landes- und Bundesebene zusammen.
So können auch Lehrgänge und Qualifizierungen standardisiert durchgeführt werden. Die Finanzierung der Tageselternbörse erfolgt auf Länder- und kommunaler Ebene, auch Sponsoren sind dabei. So gibt die Gemeinde Lautertal für die Beratung der Eltern 800 Euro im Jahr aus, an der Grundqualifizierung pro werdende Pflegeperson beteiligt sie sich mit 300 Euro, die Kosten für eine Aufbauqualifikation werden nicht übernommen. In der Gemeinde Lautertal gibt es inzwischen 12 Personen, die über die Grundqualifikation verfügen. Eine Person kann maximal fünf Kinder gleichzeitig versorgen, im Durchschnitt sind es drei Kinder.
Als Vorteil der Betreuungsform stellten die Referentinnen die flexiblen Zeiten heraus. Tageseltern übernehmen Kinder an fünf Tagen in der Woche, manche von morgens 6 Uhr bis abends 21 Uhr. Die Altersstufe der zu betreuenden Kinder reicht vom Säugling bis zum 14 Jahre alten Schulkind.
Im Lautertal haben sich Eltern von 22 Kindern für diese Form der Betreuung entscheiden. Die Kindertagespflege im Lautertal kann ausgebaut werden, so das Fazit des Vortrags. Dazu braucht die Tageselternbörse eine „Steigerung des finanziellen Engagements der Gemeinde auch im Bereich der Unterstützung der Aufbauqualifikationen“. Damit könnten auch weitere Personen angeworben werden, die sich ausbilden lassen und in die Kinderbetreuung einsteigen möchten.
Die Tageselternbörse will sich nach den Sommerferien bei einem Fest im Felsenmeer vorstellen. jhs

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