Grüne Lautertal und Bensheim beraten gemeinsam über effektiveren Naturschutz im Felsbergwald

„Soll im Naturschutzgebiet Felsberg bei Reichenbach bestmöglicher Naturschutz stattfinden?“, fragen die Lautertaler und Bensheimer Grünen aufgrund einer Pachtanfrage der Wohlleben-Waldakademie sowie einer Petition des Naturschutzbundes, die beiden Kommunen vorliegt. Auf den ersten Blick mag die Antwort klar sein, doch gebe es immer noch eine Menge ungeklärter Fragen. Diesen möchten die Lautertaler und Bensheimer Grünen in einer gemeinsamen offenen Fraktionssitzung nachgehen. Interessierte Bürger und Naturschützer sind herzlich eingeladen, live an der Videokonferenz teilzunehmen. Diese findet am Dienstag, den 12.7. ab 20:00 Uhr statt. Wer teilnehmen möchte, kann sich unter der Mailadresse des Bensheimer Fraktionsmitgliedes Moritz Müller anmelden und bekommt dann einen Einladungslink: m.mueller@gruene-bensheim.de

Um was geht es?

Das Naturschutzgebiet Felsberg bei Reichenbach soll mehr und effektiveren Schutz erfahren als in den letzten Jahrzehnten geschehen, finden viele Gruppen des Naturschutzbundes. Dieser Meinung sind insbesondere der NABU-Elmshausen und NABU-Beedenkirchen, NABU-Bensheim sowie weitere Bergsträßer Naturschutzgruppen, welche die ursprüngliche Initiative des NABU-Seeheim-Jugenheim deutlich unterstützt haben. Das Naturschutzgebiet Felsberg gehört zu zwei Dritteln der Gemeinde Lautertal und zu einem Drittel der Stadt Bensheim. Vor wenigen Wochen wurden beiden Kommunen eine äußerst erfolgreiche Petition überreicht, die fast 17.000 Unterschriften als Unterstützer gewinnen konnte.

„Beide grüne Ortsgruppen, die von Lautertal und Bensheim nehmen die Initiative der Naturschützer sehr ernst“, stellt Frank Maus, Fraktionsvorsitzender der Lautertaler Grünen fest. „Wenn sich derart viele Naturschutzgruppen in unserer Kommune und Nahregion solidarisieren, eine Petition ausarbeiten, der sich tausende Unterstützer anschließen und zu Vor-Ort-Informations-Terminen einladen, dann gebührt es der Respekt, sich ernsthaft damit auseinanderzusetzen“, so Maus. Das sei kein Schnellschuss gewesen, sind sich die Grünen einig, denn hier hätten sich viele kluge und im Naturschutz erfahrene Mitbürger zusammengeschlossen und Verbesserungsvorschläge gemacht, die den Naturschutz fördern sollen. Umweltausschussmitglied Jörg Gebauer lobt die Initiatoren der Petition ebenfalls: „Ewige Nörgeler und Meckerer gibt es in unserem Land wahrlich genug. Die Petition der Naturschützer zeichnet sich jedoch dadurch aus, dass Naturschutzoptionen vorgeschlagen werden, die realistisch sind. Letztlich wird eine Form von Naturwald vorgeschlagen, die HessenForst auf staatseigenen Waldflächen schon längst in einer Größenordnung von 10 % umgesetzt hat. Das weiß nur leider kaum jemand.“

Wohllebenstiftung legt einmaliges Angebot vor

„Am Felsberg gibt es jedoch die Besonderheit, dass mitten im Naturschutzgebiet mit dem Felsenmeer eines von Hessens beliebtesten touristischen Zielen liegt. Jährlich besuchen uns rund 200.000 Gäste. Wir müssen also Lösungen finden, die Naturschutz und Tourismus miteinander versöhnen – in Einklang bringen“, ergänzt Fraktionsmitglied Jana Kirsch. Aktuell gibt es nach Ansicht der Grünen jedoch noch ein große Chance für Lautertal und Bensheim mit ins Kalkül zu ziehen. „Die Wohlleben-Waldakademie hat unseren beiden Gemeinden ein einmaliges Angebot unterbreitet, die der Frage eine völlig unerwartete aber neue finanzielle Dimension verliehen hat“, so der haushaltspolitische Sprecher der Fraktion, Olaf Harjes.“ “Wir brauchen zwar noch eine Menge an Informationen, doch scheint es dadurch möglich, den Naturschutz im Naturschutzgebiet Felsberg deutlich auszubauen und gleichzeitig viel Geld für die Gemeinde Lautertal einzunehmen.“

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